Verkehrssicherheit in der
Gesamtschule Saarn
Aufbruch in die Zukunft der Verkehrswacht Mülheim und mehr Sicherheit
für die Jugend auf der Straße
„Viel zu lange hat uns Corona davon abgehalten, die Tradition der Zusammenarbeit zur Verkehrssicherheit zwischen der Gesamtschule Saarn und der Verkehrswacht Mülheim fortzusetzen“ nicht nur darin waren sich die Oberstufenleiterin Andrea Lutter, die Schulleiterin Frau Dr. Claudia Büllesbach und der Vorsitzende der Verkehrswacht Mülheim, Prof. Dr. Gunter Zimmermeyer, einig.
Frau Lutter erinnerte an die vielen, jährlichen Teilnahmen an den Crashtestdemos der Verkehrswacht Borken, bei denen die Schüler*Innen der Oberstufe anschaulich z.B. den Anprall von Pkw auf Fußgänger- und Radfahrerdummies erleben konnten, Bilder die mehr und langfristiger beeindruckten als jede Broschüre oder jeder Vortrag.
Zimmermeyer war begeistert von der Aufmerksamkeit und Wissensbereitschaft von mehr als 120 Schülern*Innen in den 90 Min. am 10.1.2023. Die Antworten auf seine erste Frage an die um die 16-jährigen haben ihn schon überrascht: 5 haben schon einen Führerschein, ca 15 machen ihn gerade und praktisch alle haben vor, ihn zu machen. Das rüttelt an den offiziellen Statistiken, die behaupten, dass viele Jugendliche gar keinen Führerschein mehr wollen. Und spätestens damit sah er es als gerechtfertigt, ja erforderlich, den jungen Leuten Informationen und Tipps zur Verkehrssicherheit zu geben, um Gefahren im Straßenverkehr zu mindern.
So berichtete er auch nur das Nötigste über die Verkehrswacht selbst, über die Ziele, Aktionen, Situationen und Infos an die besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmer. Intensiver gab er Tipps etwa zum Verhalten bei Geisterfahrern, zum Bremsen, zu den Fahrerassistenzsystemen und zu Aufmerksamkeit am Steuer.
Besonders beeindruckt haben die Videos über Crashversuche. Der Seitenaufprall auf ein baumartiges Hindernis schockte. Was hilft denn da ein Seitenairbag oder ein Gurt, wenn das Hindernis in Sekundenbruchteilen den Pkw praktisch auseinanderschneidet, das Fahrzeug in Teile zerlegt und der Rest drum herum gewickelt wird. Da hilft vor allem ESP gegen das Schleudern, geringere Geschwindigkeit und ständige Aufmerksamkeit.
Oder die Schreckensbilder, wenn ein im Stau hinter einem Lkw haltenden Pkw von einem nicht gebremsten Lkw unter das Vorderfahrzeug geschoben, und mit Inhalt quasi abrasiert wird. Dagegen muss man sich mit richtigem Verhalten wappnen. Automatisches Bremsen der Lkw ist dazu wichtig, aber wer will sich schon drauf verlassen, wenn ein Lkw von hinten auf einen zurollt.
Crashfilme Auto gegen Fußgänger waren nicht weniger schockierend. Stoßstange gegen Beine, das kann man nicht mit Brechen bezeichnen, sondern mit Zermalmen. Und Brust auf Motorhaube und Kopf an Windschutzscheibe ist bei 50 km/h tödlich. Da helfen 30er Zonen, Achtsamkeit und Techniken zur Vermeidung des Crashs und Verringerung des Aufpralls.
Beeindruckt haben auch die Informationen zu Anhaltewegen bei Tempo 30 und Tempo 50. Während bei durchschnittlichem Bremsen, das Auto bei Tempo 30 nach ca 13 m steht, ist ein Auto mit Tempo 50 nach 13 m noch in der Reaktionszeit, d.h. es prallt auf dieser Strecke immer noch ungebremst mit 50 auf ein Hindernis (Fußgänger!)
Wenn die jungen Autofahrer solche Tipps beherzigen ist zur Unfallvermeidung viel gewonnen, zu ihrer eigenen Sicherheit und der anderer Verkehrsteilnehmer.
Zimmermeyer war begeistert, dass sich im Anschluss spontan 15 Jugendliche gemeldet haben, um ehrenamtlich bei der VWMH mitzumachen. Da gibt es viel zu tun, und das Gute für die, die mitmachen wollen: Die Zeit kann man sich auswählen, die Aktion kann man sich auswählen und es gibt eine Aufwandsentschädigung, die das Taschengeld spürbar aufbessert. Und Frau Lutter erinnert, dass im Zeugnis ein sehr hilfreicher Passus stehen wird über die Ehrenamtsleistung.
VWMH und GSS werden die Zusammenarbeit intensivieren. Das sollte ein Modell auch für andere Schulen werden.
Gunter Zimmermeyer VWMH