AKTION ACHTSAM DER POLIZEI UND DER VWMH

Polizei kontrolliert am 16. und 23. Februar 2021 und Verkehrswacht informiert

Schon jeweils um 6:00 Uhr begann die Polizei mit den Kontrollen an verschiedenen Stellen in Essen und Mülheim an der Ruhr. Schwerpunkt war die Kontrolle der unerlaubten Handynutzung beim Führen von Kraftfahrzeugen.

Um 11:00 Uhr war die Mendener Brücke dran. Ein Polizist beobachtete die Autofahrenden – ganz in der Nähe des Banners der Verkehrswacht Mülheim – und meldete Verstöße an seine Kollegen 300m weiter über der Ruhrbrücke. Die schwingende Haltekelle eines Beamten und die Polizeikräder am Straßenrand haben da manchen böse überrascht.

Und die Ansprache erst recht.

Die Reaktionen: Wie immer unterschiedlich. Manche leugneten, andere schimpften, einige fügten sich.

Diese Aktion war jedoch unüblich. Nicht nur die Beamten erläuterten und ahndeten die Verstöße; die Verkehrswacht hat auch noch argumentiert, auf die Gefahren hingewiesen und zur Besserung motiviert. Das ist ihre Aufgabe. Auch die Presse war auf Einladung da. Oh, das Foto hätte man sich gerne erspart.

Polizeidirektor Ulrich Sievers, Leiter der Direktion Verkehr beim Polizeipräsidium Essen/Mülheim, kennt die Ergebnisse: „In den 2 Aktionen wurden 1.330 Autos kontrolliert und 169 Verstöße festgestellt. Das kostet jeweils immerhin 100 € und einen Punkt in Flensburg. Wir würden uns wünschen, dass wir solche Kontrollen nicht zu machen brauchten, aber Ablenkung ist ein erhebliches Risiko im Straßenverkehr, das bei gutem Willen vermieden werden könnte.“

Gunter Zimmermeyer, Verkehrswacht Mülheim staunt über den ausgeklügelten und präzisen Ablauf der Aktion. „Die Verkehrswachten erkennen aus den verschiedenen Studien, z.B. der Versicherer oder des ADAC, welches Risiko durch Ablenkung besteht. Wir warnen und motovieren, aber die Ablenkung am Steuer nimmt zu und das Smartphone hat daran großen Anteil. Es sind nicht nur die Jugendlichen, nein auch zunehmend die Älteren. Einen Unterschied zwischen Männern und Frauen zeigen die Studien nicht, aber es ist immer wieder besonders frappierend, wenn Mütter mit Kindern im Kindersitz beim Fahren „WhatsAppen.“

Die Allianz schätzt, dass jeder 10. Unfall durch Ablenkung entsteht, die meisten durch Handys.

Die Virginia-Tech-University fand heraus, dass bei mehr als der Hälfte der betrachteten Fälle eine Ablenkung vorausging.

Und noch nachdenklicher eine Studie des ADAC, in der Auswirkungen von Ablenkung untersucht wurden. 9 von 10 Autofahrende, denen eine Aufgabe mit dem Handy gestellt wurde, konnten einem plötzlich auftauchenden Hindernis nicht ausweichen und fuhren es mit immer noch 43 km/h einfach um.
1 sec Handy in der Stadt sind mehr als 10 m Blindflug mit vielen schrecklichen Unfällen. 100 oder 200 € und 1 oder 2 Punkte in Flensburg sind dagegen billig. Machen Sie Schluss mit dem Handy am Steuer.

Gunter Zimmermeyer                                  Ulrich Sievers